Edition C: Ukraine 1927 copied.
Edition B: Mündliche Überlieferung 1825 copied.
B. Es schleicht a trübes Wölkel herein
(Mündliche Überlieferung 1825)
Text: anonym
1. | Es schleicht a trübes Wölkel herein | |
förcht mich, es möcht ein Rengelein seyn | ||
Dau rengts dau schneyts, möcht naß | ||
das dau das grüne Gras. | ||
2. | Es rengt, es schneyt, es möcht mich noß | |
mit mein fein Madla dau hob ich wos | ||
Mit mein fein Madla allein | ||
was kann denn schöner seyn. | ||
3. | Es rengt, es schneyt es möcht mich trucken | |
zu mein Mädla will ich mich schmucken | ||
zu mein fein Mädla allein | ||
was kann den[n] schöner sein. | ||
4. | Dau kaf ich dir a seides paar Spanga | |
damit bindst du dein Häuala z'samma | ||
Mein Häuala brauchens need | ||
Die werdn neeh gflochten sched. | | [S. 99] | |
5. | Ach Gott! wos hob ich mein Liebla gethan | |
daß sie etzunda fangt zum zürnen an | ||
den Riegl schiebt sie af die Seiten | ||
a Fremda winkt von weiten. |
Sebastian Grüner. Über die ältesten Sitten und Gebräuche der Egerländer. 1825 für J. W. von Goethe niedergeschrieben. Hrsg. von Alois John. Prag: J. G. Calve'sche Hof- und Universitäts-Buchhandlung 1901 (Beiträge zur deutsch-böhmischen Volkskunde IV/1), S. 98f. (Nr. 19).
Editorische Anmerkung:
Folgende Worterklärungen schließen sich dem Liedtext an: "Häuala [=] Haare; sched [=] geradeweg."
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25.04.2013 11:22