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D. Der Jäger in dem grünen Wald
(Wandervogel-Liederbuch 1909)
Text und Melodie: anonym
1. | Der Jäger in dem grünen Wald, | |
da sucht er Tierleins Aufenthalt. | ||
Und er ging wohl in den Wald, bald hin, bald her, | ||
ob auch nichts anzutreffen wär. | ||
2. | Mein Hündlein hab ich stets bei mir | |
in diesem grünen Waldrevier, | ||
und mein Hündlein, das jagt, und mein Herz, das lacht, | ||
meine Augen leuchten hell und klar. | ||
3. | Ich sing mein Lied aus voller Brust, | |
der Hirsch tut einen Satz vor Lust, | ||
und der Fink der pfeift, und der Kuckuck schreit | ||
und die Hasen kratzen sich am Bart. | ||
4. | Und als ich in den Wald reinkam, | |
traf ich ein schönes Mägdlein an. | ||
Ei, wie kommst du's in den Wald herein, du strahlloses Mägdelein, | ||
ei, wie kommst du's in den Wald herein. | ||
5. | Du sollst nicht länger bleiben hier | |
In diesem grünen Waldrevier, | ||
bleibe du's bei mir als Jägerin, | ||
bleibe du's bei mir als meine Braut. |
Der Zupfgeigenhansl. Hrsg. vom Deutschen Bunde für Jugendwandern: "Wandervogel". Darmstadt: Selbstverlag Hans Breuer 1909, S. 40.
DVA: V 1/1685
Dort folgende Herkunftsangabe: "Aus Tübingen."
Editorische Anmerkung:
Die 3. Strophe dürfte Mitte des 19. Jahrhundert im studentischen Milieu entstanden sein; vgl. etwa den gegenüber der Textfassung des "Zupfgeigenhansl" in einigen Formulierungen leicht abweichenden fünfstrophigen Liedbeleg in: Commersbuch der Tübinger Hochschule. Dritte Aufl. Tübingen 1871, S. 381f. (Nr. 298). Die rätselhafte Anrede "du strahlloses Mädchen" (s. Kommentar, Abschnitt II) findet sich dort ebenfalls schon; vgl. dazu auch: Volkslieder aus der Badischen Pfalz. Gesammelt und […] hrsg. von M. Elizabeth Marriage. Halle a. S.: Max Niemeyer 1902, S. 228f. (Nr. 154).
last modified
17.06.2013 11:15