Edition A: Erstbeleg Text 1825 copied.
A. Ein Jäger in dem Walde
(Erstbeleg Text 1825)
Text: anonym
Jägerlied | ||
1. | Ein Jäger in dem Walde | |
Sucht seinen Aufenthalt. | ||
Er ging den Wald wohl hin und her, | ||
Ob nichts drin anzutreffen wär. | ||
2. | Mein Hündelein ist stets bei mir | |
In diesen grünen Lauben hier, | ||
Mein Auge leuchtet hin und her | ||
Mein Hündelein blafft mein Herze lacht. | ||
3. | Mir rufen alle Stimmen zu | |
An keinem Orte find ich Ruh! | | [S. 228] | |
Wie kommst du in den Wald hinein | ||
Du strahlenauges Mägdelein? | ||
4. | Gefahren kam ich wohl herein | |
Mit meinem schneeweißen Hündelein, | ||
Mein Auge leuchtet hin und her | ||
Mein Hündelein blafft mein Herze lacht. | ||
5. | Ich küsste sie ganz herzelich | |
Und sprach: du bist fürwahr für mich! | ||
Bleib du bei mir als Jägerin | ||
Und bleibe meine Freunedin. | ||
6. | Allein sollst du nicht wandern | |
In diesem grünen Laube kraus. | ||
So lang die Welt zusammenhält | ||
Sind wir zusammen in der Welt. |
Münsterische Geschichten, Sagen und Legenden nebst einem Anhange von Volksliedern und Sprüchwörtern. Münster: Verlag der Coppenrathschen Buch- und Kunsthandlung 1825, S. 227f.
DVA: B 47100
Editorische Anmerkung:
Mit geringfügigen Abweichungen übernommen in: Cöln's Vorzeit. Geschichten, Legenden und Sagen Cöln's, nebst einer Auswahl cölnischer Volkslieder. Hrsg. von Ernst Weyden. Köln: Druck und Verlag von Pet. Schmitz 1826, S. 261f.; der Herausgeber bezeichnet "Ein Jäger in dem Walde" hier als "neueres" Jägerlied (S. 260) und vermerkt zudem: "Allgemein gesungen, hat dabei eine sehr ansprechende Melodie" (S. 261).
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17.06.2013 10:51