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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Zu Lauterbach hab' i mein Strumpf verlorn Edition B: Tiroler Lied 1829
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B. Zu Lauterbach hab' i mein Strumpf verloren

(Tiroler Lied 1829)


Text: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Der verlorene Strumpf.

1. Zu Lauterbach hab' i mein Strumpf verloren,
Ohne Strumpf geh' i nit heim,
I geh' grad' wieder auf Lauterbach
Und hol' mir den Strumpf zu dem Neu'n.
 
2. Jetzt hab' i mein Häus'rl af a Schneck'l 'baut,
Es kriegt mi das Schneck'l davon,
Jetzt schaut mi mein Dirn'l ganz launig an,
Daß i kein Häus'rl mehr hab'.
 
3. Wann i in's Zyllerthal eini geh',
Leg' i mein Pluderhos' an,
Und wann mi mein Dirn'l in der Kirche sieht,
So schaut sie kein' Heil'ge mehr an. |[S. 19]
 
4. Vater, wann giebst mir denn's Hannatel,
Vater, wann läßt mir's denn schreib'n? –
Das Dirn'l wächs't auf, as wie's Grummatel,
Ledig will's a nimmer bleib'n.
 
5. Das Dirn'l hat schwarzbrauni Aeuglein,
Nett, wie a Täublein, schaut's her,
Und wann i beim Fenster an Schnaggler thu',
Kimmt sie ganz freundli daher.
 
6. Alliweil kann man nit lustig seyn,
Alliweil kann man nit wein'n,
Das ein Mal geh' i zum Dirn'l aus,
Das andre Mal bleib' i daheim.


Tiroler Nationalgesänge. Gesungen von den Gebrüdern Franzl, Balthasar und Anton Leo, genannt das Kleeblatt aus dem Zyllerthale. Zell am Zyller 1829, S. 18f. (Nr. 15).
DVA: Bl 10602 (Original: Stadtbibliothek Lübeck)


Editorische Anmerkung:
Der im 1829 erschienenen Liederheft der Tiroler Nationalsängergesellschaft Leo enthaltene Text von "Zu Lauterbach hab' i mein Strumpf verloren" war in den 1830er und 1840er Jahren die Standardfassung des Liedes. Auch Friedrich Karl Freiherr von Erlach hat ihn in dieser Form in seine verbreitete Sammlung "Die Volkslieder der Deutschen" aufgenommen (Bd. 4, Mannheim 1835, S. 379; hier überschrieben "Fliegendes Blatt in bekannter Melodie"); Erlach ordnete den Text jedoch nicht den "Tirolerliedern" zu, sondern als einziges Beispiel fälschlich der Kategorie "Oberrheinisches Volkslied". Erlachs unzutreffende Herkunftsangabe ist im Anschluss dann auch in weiteren Liederbüchern zu finden, und dies, obwohl der Text selbst eine konkrete Ortsangabe enthält (Str. 3: Zillertal). Die "Leo"-Fassung von "Zu Lauterbach hab' i mein Strumpf verloren" ist mit teilweise kleineren Textabweichungen nachzuweisen in:
  • Allgemeines Schweizer-Liederbuch. Eine Sammlung von 532 der beliebtesten Lieder, Kühreihen und Volkslieder. Dritte vielvermehrte Auflage. Aarau 1833, S. 404;
  • Gedichte und Lieder in verschiedenen deutschen Mundarten. Hrsg. von J. Günther. Jena 1841, S. 222f. (Rubrik "Tyroler und steierische Lieder", Titel "Tanzlied");
  • Allgemeines Gesellschafts-Liederbuch, enthaltend: das Beste, Beliebteste und Neueste von Deutschlands gefeierten Sängern. Gesammelt und hrsg. von J.J. Algier. Reutlingen 1841, S. 353 ("Oberrheinisches Volkslied");
  • Universal-Liederbuch. Weltlicher Liederschatz für Deutschlands Gesangsfreunde. Eine Sammlung […] von J.J. Algier. Reutlingen 1841, S. 872f. (Nr. 1386) ("Oberrheinisches Volkslied");
  • Liederbuch des deutschen Volkes. [Hrsg. von C. Hase]. Leipzig 1843, S. 180 (Nr. 608) ("Volkslied vom Oberrhein"; nur Str. 1–3);
  • Auswahl deutscher Lieder, mit ein- und mehrstimmigen Weisen. Sechste stark vermehrte und verbesserte Auflage. Leipzig 1844, S. 466 (Nr. 225) ("Oberrheinisches Volkslied");
  • Volksliederbuch für Deutschlands Sänger. Hrsg. von Fr. Bartholomäus. Erfurt [um 1845], S. 180 (Nr. 257);
  • Deutscher Liederkranz. 4. Aufl. Osterode, Goslar 1846, S. 379 (Nr.329);
  • Schweizerisches Volks-Liederbuch. Gesammelt und hrsg. von Franz Fluri. Bern 1848, S. 214f.;
  • Deutsches Liederbuch. Hrsg. von Julius Schanz und Carl Parucker. Leipzig 1848, S. 290f. ("Oberrheinisches Volkslied");
  • Neues Volks-Liederbuch. Eine Sammlung der in den mittlern und niedern Ständen beliebtesten Lieder und Gesänge. Hrsg. von J.J. Algier. 5. Aufl. Reutlingen 1849, S. 108f. ("Oberrheinisches Volkslied").
last modified 08.09.2011 10:13
 

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