E. Kein Feuer, keine Kohle
(Gebrauchsliederbuch 1863)
Text: anonym, Str. 3/4 Eduard Fentsch (1812–1877), Str. 6 Ludwig Steub (1812–1888)
Musik: anonym
Heimliche Liebe. | ||
1. | Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, | |
Als heimliche Liebe, von der Niemand nicht weiß. | ||
2. | Keine Rose, keine Nelke kann blühen so schön, | |
Als wenn zwei Verliebte so bei einander stehn. | ||
3. | Wie's Waldvöglein singt, wenn's der Frühling anweht, | |
So dringt mir in's Herze deine liebliche Red'. | ||
4. | Zwei Sternlein am Himmel, zwei Röslein im Hag: | |
Mein Herz und das deine sind vom selbigen Schlag. | ||
5. | Und willst du es wißen, wie treu ich es mein', | |
So setz' einen Spiegel in's Herz mir hinein! | ||
6. | Und der Spiegel wird's weisen: es ist nichts darin, | |
Als Liebe und Treue und ehrlicher Sinn. |
Die schönsten Deutschen Volkslieder mit ihren eigenthümlichen Singweisen. Gesammelt und hrsg. von Georg Scherer. Stuttgart: Georg Scherer 1863, S. 12f.
DVA: V 1/18548
Dort illustriert mit folgender Abbildung (Holzschnitt von Ludwig Richter):

Editorische Anmerkung:
Der Herausgeber Georg Scherer vermerkt in seinem später veröffentlichten Liederbuch "Jungbrunnen. Die schönsten deutschen Volkslieder" (3. Aufl. Stuttgart 1873) bezüglich der gleichlautenden Textfassung von "Kein Feuer, keine Kohle", dass "die Strophen 3. u. 4 von E. Fentsch, Str. 6 von Ludwig Steub in München" hinzugedichtet worden seien (S. 337).
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27.08.2012 12:17