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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Die Leineweber haben eine saubere Zunft Edition A: Mündliche Überlieferung 1838
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A. Die Leineweber haben eine ehrliche Zunft

(Mündliche Überlieferung 1838)


Text und Melodie: anonym





1.Die Leineweber haben eine ehrliche Zunft,
unterm Galgen haben sie ihre Zusammenkunft.
Hier ein Düchen, da ein Düchen, (Dütchen, Münze?)
fein oder grob,
Geld gibt's doch.
(Wupp, wupp, wupp.) Gestampft!
 
2.Die Leineweber haben sich noch eins bedacht,
sie haben sich den Schinderknecht zum Altgesellen gemacht.
Fein oder grob pp
 
3.Die Leineweber haben sich ein Haus gebaut
von Buttermilch und Sauerkraut.
Fein oder grob pp
 
4.Die Leineweber nehmen keinen Lehrjungen an,
wenn er nicht sechs Wochen hungern kann. pp
 
5.Die Leineweber haben sich ein Schwein geschlacht't,
in Strumpf gesch[issen], und Wurst gemacht.
fein oder grob,
Geld gibt's doch.
Aschegraue, dunkelblaue. pp (Auch wie oben!)
 
6.Die Leineweber haben eine schöne Manier,
sie sch[eißen] einander wohl vor die Thür. pp.
 
7.Die Leineweber nennen sich du und du,
sie trinken einander aus dem Pißpott zu. pp
 
8.Die Lein'weberfrau'n krieg'n alle Jahr zwei Kind,
sie liegen neun Tage, wie die Hunde, blind. pp.
 
9.Die Leineweber wollten auch Pfannekuchen backen,
sie lassen das Kind in die Pfanne 'rein kacken. pp.
 
5.(Von Funk:)
Die Leineweber schlachten alle Jahr 2 Schwein,
das eine war gestohlen und das andre war nicht sein.
Fein oder grob pp


Aufzeichnung aus mündlicher Überlieferung 1838 in Berlin durch Ludwig Erk. Gewährsperson: "Maurer Richter". Nachlass Ludwig Erk (Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz), Bd. 4, S. 279, Nr. 1.
DVA: E 2403

Dort folgende Herkunftsangaben: "Im Jahre 1838 in Berlin vom Maurer Richter gehört." Erk vermerkt zudem: "Sang die Mel. fast in jeder Str. anders." Eine abweichende Fassung der 5. Strophe erhielt Erk von einer anderen Gewährsperson namens "Funk" und notierte von diesem auch die angeführte Melodievariante der letzten Strophe ("So sang Funk die 9. Str.").


Editorische Anmerkung:
Die Editionsvorlage weist einige Ungenauigkeiten bzw. Widersprüchlichkeiten auf. Stillschweigend korrigiert wurde die fehlerhafte Strophenzählung der Aufzeichnung. Außerdem hat Takt 4 ein Achtel zu viel, im letzten Takt müsste korrekt eine Achtelpause stehen. Der der Melodie unterlegte Text unterscheidet sich in einigen Punkten von den entsprechenden Textstrophen. Die unterschiedlichen Klammerungen sind von der Vorlage übernommen. Die Bedeutung des Wortes "Dü(t)chen" war schon dem Aufzeichner unklar. Welchen Sinn der/die belauschte(n) Sänger mit ihm verband(en) oder ob er/sie (etwa aufgrund einer Dialektfärbung) nur nicht richtig verstanden wurde(n), ist nicht mehr auszumachen.
last modified 18.08.2009 11:41
 

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