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You are here: Home Lieder Im schönsten Wiesengrunde Edition A: Erstfassung des Liedtextes 1851
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A. Im schönsten Wiesengrunde

(Erstfassung des Liedtextes 1851)


Text: Wilhelm Ganzhorn (1818–1880)

Scan der Editionsvorlage
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Das stille Thal

1.Im schönsten Wiesengrunde
  Ist meiner Heimath Haus;
Ich zog zur Morgenstunde
  Ins Thal hinaus.
    Dich mein stilles Tahl
    Grüß ich tausendmal!
  Ich zog zur Morgenstunde
       Ins Thal hinaus.
 
2.Wie Teppich reich gewoben
  Steht mir die Flur zur Schau:
O Wunderbild! – und oben
  Des Himmels Blau.
 
3.Herab von sonn'ger Halde
  Ein frischer Odem zieht;
Es klingt aus nahem Walde
  Der Vögel Lied.
 
4.Die Blume winkt dem Schäfer
  Mit Farbenpracht und Duft;
Den Falter und den Käfer
  Zu Tisch sie ruft.
 
5.Das Bächlein will beleben
  Den heimlich trauten Ort;
Da kommt's durch Wiesen eben
  Und murmelt fort.
 
6.Das Fischlein sonnt sich, munter
  Schwimmts auf und ab im Tanz:
Rings blinken tausend Wunder
  Im Sonnenglanz.
 
7.Wie schön der Knospen Springen;
  Des Thaus Kristall im Licht;
Wollt ich es alles singen –
  Ich könnt' es nicht.
 
8.Kommt, kommt, der Tisch der Gnaden
  Winkt reichlich überall;
Kommt, all' seid ihr geladen
  Ins stille Thal.
 
9.Wie froh sind da die Gäste,
  Da ist nicht Leid und Klag';
Da wird zum Friedensfeste
  Ein jeder Tag.
 
10.Wie sieht das Aug so helle
  Im Buche der Natur;
Der reinsten Freuden Quelle
  Springt aus der Flur.
 
11.Hier mag das Herz sich laben
  Am ew'gen Festaltar;
Kommt, bringet Opfergaben
  Mit Jubel dar!
 
12.Müßt' aus dem Thal ich scheiden,
  Wo alles Lust und Klang,
- Das wär mein herbstes Leiden
  Mein letzter Gang.
 
13.Sterb ich – in Thales Grunde
  Will ich begraben sein;
Singt mir zur letzten Stunde
  Beim Abendschein:
    Dir mein stilles Thal,
    Gruß zum letzten Mal!
  Singt mir zur letzten Stunde
       Beim Abendschein.


Wilhelm Ganzhorn: Im stillen Thal. Faksimile des Manuskripts (Privatbesitz); in: Jürg Arnold: Wilhelm Ganzhorn. Dichter des Liedes "Im schönsten Wiesengrunde" und seine Frau Luise geb. Alber. Leben, Gedichte, Familien, Ahnen. Ostfildern: Selbstverlag 2004, nach S. 116 (Abb. 12.1–12.3).
DVA: G 2/85

Dort folgende Datierung (im Manuskript): "Nov. 1851".


Editorische Anmerkung:
Ganzhorn hat in seinem Manuskript den Refrain nur bei der ersten und letzten Strophe notiert. Die Refrains werden aber implizit in den Strophen 2 bis 12 wiederholt. Von Ganzhorn stammt folgende Notiz zu seinem Lied: "Zu der bekannten Volksliedmelodie Drei Lilien gedichtet; gieng dann geg. m. Willen in einige Verse abgekürzt in die Volksliederbücher über" (Arnold S. 297, Anm. 10).
last modified 29.11.2011 12:20
 

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