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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche Edition D: Zusatzstrophe 1937
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D. Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche

(Zusatzstrophe 1937)


Text: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Der Mörder.

1. Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche.
Noch nicht genug, nach Deutschland dringt es hin:
es hat ein deutscher Kolonist gemordet
sein eignes Weib und auch sein eignes Kind.
 
2. Dort in dem Wald, wo wir Holz hauen wollten,
wo keiner seinen Vorsatz hat gekannt,
griff er sie an mit Müh und ohne Hilfe
und würgte sie mit eigner Manneshand.
 
3. Wer hats erlebt in soviel tausend Jahren,
daß ein Vater kann so greulich sein?
Noch nicht genug, das Kind soll auch noch sterben!
Es lag voll Schlaf in seiner Wiege drin.
 
4. O Tat voll Schauer, wenn mans recht bedenket,
und seine Eltern bis in Tod betrübt!
Und von Soldaten, die dem Kaiser dienen,
muss er sich lassen nach Sibirien führn.|[S. 73]
 
5. "O, Vaterland, jetzt muss ich weiterreisen
und auf der Landstraß nach Sibirien gehn.
Ich muß durch Wälder, Tal und Klüfte wandern
und muß nun scheiden aus des Vaters Haus.
 
6. Mein Auge tränt. Mein Herze will zerspringen.
In Angst und Jammer muß ich nun dahin.
Wer hat gemacht das Leiden und den Jammer?
Der Teufel und das böse Fleisch und Blut."


Aufzeichnung aus mündlicher Überlieferung unter Russlanddeutschen in Argentinien durch Thomas Kopp, 1930er Jahre. Ediert in: Thomas Kopp: Rußlanddeutsches Liederbuch. Buenos Aires 1937, S. 72f.
DVA: V 1/10428, a
last modified 31.08.2011 02:31
 

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