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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche Edition B: Melodieaufzeichnung 1915–18
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B. Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche

(Melodieaufzeichnung 1915–18)


Text und Melodie: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche
(Zur Mordtat in der Kolonie Holstein 1856)

Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche,
Was sich in dieser zeit ErEignet1) hat,
Wier sint erfilt2) Mit Traurigkeit und schmerzen,
das Eine Mutter kann3) so krausam sein4).


Aufzeichnung aus mündlicher Überlieferung durch Georg Schünemann. Die Gewährsperson stammt aus der Kolonie Nischnaja-Dobrinka (Saratow). Schünemanns Aufzeichnungen entstanden 1915-1918 in deutschen Kriegsgefangenenlagern. Ediert in: Georg Schünemann: Das Lied der deutschen Kolonisten in Russland. München 1923, S. 291 (Nr. 259).
DVA: V 1/19725

Dort folgende Erläuterungen zu den Fußnoten:
1) ereignet.
2) erfüllt.
3) daß eine Mutter kann.
4) Bis hierher vom Kolonisten geschrieben. Bei Erbes, Nr. 24, heißt der Text: "Ein Schmerzensruf durchdringet Rußlands Reiche, – Noch nicht genug – nach Deutschland dringt er hin: – Es hat ein deutscher Kolonist gemordet – Sein eigen Weib und auch sein eigen Kind."


Editorische Anmerkung:
Schünemann fügt in seiner Edition dieser ersten Strophe aus der Aufzeichnung seiner Gewährsperson noch eine Abschrift der Strophen 2–5 des bei Erbes/Sinner 1914 publizierten Textes an (s. Edition A). Offensichtlich wollte er den nur fragmentarisch erinnerten Text seines Informanten mit Hilfe des bekannten Materials vervollständigen. Die bruchstückhafte Erinnerung, infolge derer Schünemanns Gewährsperson in der Wiedergabe des Liedtextes nurmehr kreativ Versatzstücke aneinanderreiht ist hier vermutlich der speziellen Aufnahmesituation geschuldet: in einem Kriegsgefangenenlager, außerhalb des üblichen Rahmens, ohne Mitsänger und handschriftliche Liederbücher, die dem Textgedächtnis auf die Sprünge helfen könnten.
last modified 11.02.2010 02:37
 

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