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You are here: Home Lieder Ein feste Burg ist unser Gott Edition G: Sozialdemokratisches Liederbuch 1885
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G. Eine feste Burg ist unser Bund

(Sozialdemokratisches Liederbuch 1885)


Text: Jakob Audorf (1834–1898)

Scan der Editionsvorlage
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Volksgesang.

(Weise: "Eine feste Burg ist unser Gott".)

1. Eine feste Burg ist unser Bund,
Durch eig'ne Kraft geschaffen;
Er wurzelt fest auf Felsengrund,
Im Sturm ein sich'rer Hafen.
    Ob auch die Woge braust,
    D'drob keinem von uns graust:
    Hoch, hoch das Schlachtpanier!
    Darunter kämpfen wir
Für uns're Menschenrechte.
 
2. Man hat uns lang genug genärrt,
Gebüttelt und geschunden;
Uns listig auseinand' gezerrt;
Die Hände uns gebunden;
    Jetzt unser Feldgeschrei:
    "Gebt uns das Stimmrecht frei!"
    Nicht Sklaven mehr und Herr'n,
    Den Himmel in der Fern', –
Wir woll'n ihn hier auf Erden!
 
3. Mit unserm Schweiße düngen wir
Jahr aus, Jahr ein die Saaten;
Wir schaffen all' der Städte Zier
Mit Hammer, Axt und Spaten
    Und sollten müßig seh'n
    Wie wir zu Grunde geh'n! | [S. 25]
    Wie[1] wir sammt Weib und Kind,
    Nackt und bedürftig sind!
Nein, es muß anders werden!
 
4. D'rum lod're hell auf unser Muth!
Gilt's auch ein kühnes Wagen;
Fluch Jedem, der da feige ruht
Und kleinlich wollte zagen!
    Wir All' die feste Burg,
    Ein Ganzes durch und durch,
    Dann strahlet durch die Nacht
    Uns bald in voller Pracht
Der hohe Tag des Sieges!
 
5. Glück auf, du glühend Morgenroth,
Nach geistigem Erwachen!
Heraus, heraus, du blasse Noth,
Du finst'rer Elendsdrachen.
    Du hast uns fest vereint,
    Sonst unser ärgster Feind,
    Jetzt unser Streitgenoß',
    Auf in der Feinde Trotz –
Durch Kampf zum ew'gen Frieden!


Sozialdemokratisches Liederbuch. 8., veränderte Aufl. Zürich 1885, S. 24f. (Nr. 12).
DVA: V 7/2933

Dort folgender Autorenhinweis: "J. Audorf".


Editorische Anmerkung:
[1] In der Vorlage fälschlich: "Wir"
last modified 08.07.2009 09:58
 

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