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You are here: Home Lieder Die Mühle, die dreht ihre Flügel Edition A: Adelbert von Chamisso 1822
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A. Die Mühle, die dreht ihre Flügel

(Adelbert von Chamisso 1822)


Text: Adelbert von Chamisso (1781–1838)

Scan der Editionsvorlage
 1  2

Die Müllerin

1. Die Mühle, die dreht ihre Flügel,
Der Sturm, der sauset darin;
Und unter der Linde am Hügel
Da weinet die Müllerin:
 
2. Laß sausen den Sturm und brausen,
Ich habe gebaut auf den Wind;
Ich habe gebaut auf Schwüre –
Da war ich ein thörichtes Kind.
 
3. Noch hat mich der Wind nicht belogen,
Der Wind, der blieb mir treu.
Und bin ich verarmt und betrogen –
Die Schwüre, die waren nur Spreu.
 
4. Wo ist, der sie geschworen?
Der Wind nimmt die Klagen nur auf.
Er hat sich auf's Wandern verloren –
Es findet der Wind ihn nicht auf.


Adelbert von Chamisso: Gedichte. Leipzig: Weidmann'sche Buchhandlung 1831, S. 167.
DVA: B 50666


Editorische Anmerkung:
Das Gedicht ist im Jahr 1822 entstanden und erschien erstmals in der Anthologie "Moosrosen. Taschenbuch auf das Jahr 1826", hrsg. von Wolfgang Menzel (Stuttgart 1826), S. 148, unter dem Titel "Windmüllerlieder I". Dort waren in der dritten Strophe die Worte "belogen" und "betrogen" noch in umgekehrter Reihenfolge: "Noch hat mich der Wind nicht betrogen, / Der Wind, der blieb mir treu; / Und bin ich verarmt und belogen". Basis der Rezeption wurde jedoch die leicht veränderte Version in Chamissos "Gedichte" (1831); in dieser Form erschien "Die Müllerin" auch in
  • Adelbert von Chamisso: Sämtliche Werke. Band I. Redaktion: Jost Perfahl, Volker Hoffmann. München: Winkler 1975, S. 247f. (und S. 815).
  • Adelbert von Chamisso: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Hrsg. Werner Feudel, Christel Laufer. Erster Band: Gedichte, Dramatisches. München: Carl Hanser 1982, S. 117f. (und S. 702).
(ebd. auch das dazugehörende Parallelgedicht "Der Müllerin Nachbar"; dazu auch Edition D).
last modified 14.08.2013 11:30
 

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