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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Wo des Haffes Wellen trecken an den Strand Edition A: Erstdruck 1920er Jahre
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A. Wo de Haffes Wellen trecken an den Strand

(Erstdruck 1920er Jahre)


Text: anonym (Franz Leiber zugeschrieben)
Melodie: nach "Wo die Ostseewellen…"
 






Wo de Haffes Wellen trecken an den Strand…

1. Wo de Haffes Wellen trecken an den Strand,
wo de Elch un Kranke aller Welt bekannt,
|: wo de Möwe schrieje jrell im Sturmgebrus,
do es mine Heimat, do si eck to Hus. :|
 
2. Well un Woge sunge mi dat Weegelied
und am Haff verlewt eck mine Kinnertid.
|: Jo, det Haff erweckt in me dat Heimbegehr,
ut de Welt to fleje ewer Land und Meer. :|
 
3. Un ward mi vom Lewe dat Verlang gestillt,
ward mi gewen allet, wat min Herz erfüllt,
|: is ok dat verschwunde, wat mi quält un drew,
hew eck Ruh nich funde, denn de Sehnsucht blew. :|
 
4. Sehnsucht nach det klene, kole Fescherland;
wo de Elch un Kranke aller Welt bekannt,
|: wo de Möwe schrieje jrell im Sturmgebrus,
do es mine Heimat, do si eck to Hus. :|


Wo de Haffes Wellen trecken an den Strand... Hrsg. u. bearbeitet von Willy Ludewigs. Memel: F. W. Siebert Memeler Dampfboot A.G. [1920er Jahre].
DVA: B 50575

Dort folgende Herkunftsangabe: "Volkslied von der Kurischen Nehrung"


Editorische Anmerkung:
Die Memeler Dampfboot A.G. brachte eine gleichnamige Tageszeitung heraus und veröffentlichte in den Jahren 1924 bis 1931 verschiedene separate Publikationen, weshalb auch der hier edierte Notendruck mit hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Zeitspanne zu verorten ist.
Text und Melodie der vorliegenden Fassung sind nahezu identisch mit einer Aufzeichnung aus mündlicher Überlieferung aus dem Jahr 1933. Diese ist bislang der früheste exakt datierbare Liedbeleg: Der Sammler Albert Bartulat aus Jodsche (Kreis Stallupönen) zeichnete das Lied am 4. Mai 1933 im Dorf Trakehnen (Kreis Stallupönen) "unmittelbar aus dem Volksmunde" auf. Seine Gewährsperson war die damals 17jährige Martha Neusetzer. Bartulat übermittelte seine Aufzeichnung damals an das Königsberger "Institut für Heimatforschung", von dort kam sie ins Deutsche Volksliedarchiv (DVA: A 159447).
In ostpreußischen Kreisen wird heute der Lehrer Franz Leiber aus Inse als Autor der Umdichtung angesehen. (s. z. B. Ruth Geede, in: Das Ostpreußenblatt, 27. September 2003).
Sein Name wurde seit den 1930er Jahren auch auf Schellackplatten als Urheber des Liedtextes genannt, z. B. auf Gloria Go 27400 (Die 5 Gloria Gesangs-Gitarristen) und Elektrola EG 3876 (Günter Frank mit Chor und Orchester, Dirigent: Bruno Seidler-Winkler).
last modified 22.03.2012 12:37
 

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