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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Spinn, spinn, meine liebe Tochter Edition C: Deutscher Liederhort 1856
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C. Spinn, spinn, meine liebe Tochter

(Deutscher Liederhort 1856)


Text und Melodie: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Die Spinnerin.

1. Spinn, spinn, meine liebe Tochter!
ich kauf dir nPaar Schuh.
"Ja, ja, meine liebe Mutter,
auch Schnallen dazu!
Ich kann ja nicht spinnen,
es schmerzt mich mein Finger
und thut, und thut, und thut mir so weh."
 
2. Spinn, spinn, meine liebe Tochter!
ich kauf dir nPaar Strümpf.
"Ja, ja, meine liebe Mutter,
schön Zwickeln darin!
Ich kann ja nicht spinnen,
es schmerzt mich mein Finger
und thut, und thut, und thut mir so weh."
 
3. Spinn, spinn, meine liebe Tochter!
ich kauf dir ein Kleid.
"Ja, ja, meine liebe Mutter,
nicht zu eng und nicht zu weit!
Ich kann ja nicht spinnen,
es schmerzt mich mein Finger
und thut, und thut, und thut mir so weh."
 
4. Spinn, spinn, meine liebe Tochter!
Ich kauf dir ein Mann.
"Ja, ja, meine liebe Mutter,
der steht mir wohl an!
Ich kann auch schon spinnen,
es schmerzt mich kein Finger
und thut, und thut, und thut mir nicht weh."


Deutscher Liederhort. Auswahl der vorzüglichern deutschen Volkslieder aus der Vorzeit und der Gegenwart mit ihren eigenthümlichen Melodien. Hrsg. von Ludwig Erk. Berlin: Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin 1856, S. 192 (Nr. 55).
DVA: V 1/3134

Dort folgende Herkunftsangabe: "Mündlich, aus dem Clevischen und Bergischen."


Editorische Anmerkung:
Es handelt sich hierbei um eine textlich bearbeitete Fassung des "Spinnerliedes", das zuerst veröffentlicht wurde in: Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen, gesammelt und hrsg. von Ludwig Erk und Wilhelm Irmer. Drittes Heft. Berlin: Plahn'sche Buchhandlung 1839, S. 47 (Nr. 51); dort mit der Herkunftsangabe "Mündlich, aus Meurs [Moers] im Clevischen. Auch im Bergischen bekannt". Das Lied wurde für den "Deutschen Liederhort" u. a. um eine Strophe erweitert (Str. 2), das Wort "geb'" jeweils durch "kauf" ersetzt (Vers 2).
Eine stärker mundartlich geprägte Fassung des Liedes ("Spinne, mine lewe Dochter") teilt Erk mit in: Neue Sammlung deutscher Volkslieder mit ihren eigenthümlichen Melodien. Hrsg. von Ludwig Erk. Drittes Heft. Berlin: Bechtold und Hartje 1842, S. 46f. (Nr. 43); dort folgende Herkunftsangabe: "Mündlich, aus Leitzkau bei Magdeburg." Der Liedbeleg umfasst sechs Strophen, die Mutter bietet ihrer Tochter hier nacheinander Hut, Mütze, Schal, Rock, Schuhe und einen Mann an.
 
last modified 24.05.2013 10:09
 

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