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You are here: Home Lieder Gott grüß dich, Bruder Straubinger Edition E: Mündliche Überlieferung 1843
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E. Gott grüß dich, Bruder Straubinger

(Mündliche Überlieferung 1843)


Text: Carl Theodor Müller (1796–1873)
Melodie: anonym





Handwerksburschenlied.

1. Gott grüß dich Bruder Straubinger
freut mir, daß ich dir sehe,
es ist dir wohl noch nicht bekennt,
daß ich aus Halle gehe.
[D]er Meister und die Meisterin,
da konnt ick gar nich klagen,
doch mit die Akkademikus
konnt ich mir nich verdragen.
 
2. Jüngst junk ich uf de Promenad'
mit meinen Schatz spatzieren,
da faßt ick mir enmal Curage,
un deht det Herz ihr rihr'n.
Da kommt en Bursche anjerannt:
Herr Geisbock, sie erlauben,
nimmt mich das Mähgen von der Hand,
un führt sie in ein' Lauben.
 
3. Jüngst bin ich in der blauen Mütz
mit meinem Schatz gewesen,
da nannten sie mich en Knotenfritz,
un meinen Schatz en Besen.
Un als ich an zu danzen funk,
da stampsten se mit den Fißen,
der Senius hilt das Bein dafür,
daß ich hab' fallen missen.
 
4. Jetzt geh ich über Zürch nach Bern,
un will allda verbleiben,
un wenn mein Lieb' soll schwanger sein,
denn thu es mir doch schreiben.
Ich mißt ein rechter Esel sein,
gehören zu den Rindern,
wollt ich noch länger Vater sein
von den Studentenkindern.


Aufzeichnung aus mündlicher Überlieferung im September 1843. Vermerk zur Gewährsperson: "Von einem Berliner Studenten". Nachlass Ludwig Erk (Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz), Bd. 4, S. 281, Nr. 3.
DVA: E 2408

Dort folgender Hinweis zur Herkunft: "Fortlage's Mscpt. 7. Oct. 43".


Editorische Anmerkung:
In Takt 10 wurde die dritte Note korrigiert (Viertel statt – wie fälschlich in der Vorlage – Achtel). – Im Nachlass Ludwig Erk findet sich eine zweite Aufzeichnung aus dem Mund eines Studenten von 1840 (DVA: E 2406).
last modified 29.11.2011 11:01
 

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