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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Ein Männlein steht im Walde Edition A: Erstveröffentlichung 1845
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A. Ein Männlein steht im Walde

(Erstveröffentlichung 1845)


Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874)
Melodie: anonym
 





Räthsel.

1. Ein Männlein steht im Walde
ganz still und stumm,
es hat von lauter Purpur
ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald' allein
mit dem purpurrothen Mäntelein?
 
2. Das Männlein steht im Walde
auf Einem Bein,
und hat auf seinem Haupte
schwarz Käpplein klein.
Sagt, wer mag das Männlein sein,
das da steht im Wald' allein
mit dem kleinen schwarzen Käppelein?


Funfzig neue Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Nach Original- und bekannten Weisen mit Clavierbegleitung von Ernst Richter. Mannheim: Friedrich Bassermann 1845, S. 39.
DVA: B 50572 (Kopie; Original: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, online verfügbar)

Dort folgende Angabe zur Melodie: "Volksweise."


Editorische Anmerkung:
Die "Funfzig neue[n] Kinderlieder" schrieb Hoffmann von Fallersleben im Dezember 1843 während eines Besuchsaufenthaltes in Breslau, bei dem er im Haus seines Freundes Karl Milde lebte. In seiner Autobiographie schildert er den Entstehungsprozess der Sammlung wie folgt: "Der gute Erfolg meiner Kinderlieder mit Clavierbegleitung erregte den Wunsch in mir, eine neue Sammlung zu veranstalten. Ich ging [in Breslau] zu Ernst Richter und besprach mit ihm mein Vorhaben. […] Ich versah ihn wieder [wie bei der ersten Sammlung] mit Volksweisen aller Völker und ließ mir dann diejenigen, welche er für unsern Zweck geeignet fand, mehrmals vorspielen, bis ich sie fast auswendig wußte. Wenn ich dann nach Haus [zu Mildes] kam, so fand ich immer Zeit und Lust einen Text dazu zu dichten. Ich war sehr glücklich, ich lebte wieder ganz in der Kinderwelt und dichtete aus ihr für sie mit wahrer Herzenslust. […] Kurz vor Weihnachten […] waren 50 Kinderlieder fertig und es bedurfte nur noch der Harmonisierung der bereits vorhandenen Volksweisen [durch Richter]" (Hoffmann von Fallersleben: Mein Leben. Aufzeichnungen und Erinnerungen, Bd. 4. Hannover 1868, S. 104f.). Am 1. Januar 1844 dankte Hoffmann von Fallersleben Karl Milde brieflich für die Gastfreundschaft seiner Familie, die es ihm ermöglicht hätte, die "Funfzig neue[n] Kinderlieder" zu schreiben: "Ohne Dein Haus und ohne Deine Kinder wären sie [die Lieder] schwerlich entstanden. Nur in dieser häuslichen Ruhe, nur durch den steten Blick in ein heiteres Kinderleben ward es mir möglich, mit Richter die frühere Sammlung wieder fortzusetzen. Wenn einst Millionen Kinder sich daran freuen, dann hast auch Du Deinen Anteil daran" (Hoffmann von Fallersleben: An meine Freunde. Briefe. Hrsg. von H. Gerstenberg. Berlin 1907, S. 120). – Vom Verlag erhielt Hoffmann von Fallersleben die mit dem Erscheinungsjahr 1845 veröffentlichten "Funfzig neue[n] Kinderlieder" bereits am 19. November 1844 (vgl. Mein Leben, a. a. O., S. 215).
last modified 30.03.2012 09:19
 

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