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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Der Mai, der Mai, der lustige Mai Edition B: Erstdruck des Liedtextes 1851
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B. Der Mai, der Mai, der lustige Mai

(Erstdruck des Liedtextes 1851)


Text: anonym

Scan der Editionsvorlage
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Der Mai.

1.Der Mai, der Mai, der lustige Mai,
Der kommt heran gerauschet.
Ich gieng in den Busch und brach mir einen Mai,
Der Mai und der war grune.
Faldera Vidubbedubbedubb,
Der Mai und der war grune. |[S. 207]
 
2. Ich gieng vor Herzliebchens Fenster stehn,
Ich redt mit falscher Zungen:
Herzlieb, steh auf und laß mich ein,
Ich bringe dir den Mai von Grune.
 
3. Der Mai, den du mir bringen willst,
Den laß du mir dadraußen.
So setz ihn auf die weite breite Straß,
So wird er nicht erfrieren.
 
4. Ich setz ihn nicht auf die weite breite Straß,
Lieber wollt ich ihn begraben,
So soll das Grab auf ein anderes Jahr
Drei Rosen und eine Lilie tragen.
 
5. Trägt das Grab keine Rosen mehr,
So trägt es Mandelkerne,
Und wer ein fein Herzliebchen hat,
Der siehts von Herzen gerne.
 
6. Zu Rheindorf steht ein neues Haus,
Das ist gedeckt mit Leien
Da kommt alle Morgen mein Liebchen heraus,
Braun Nägellein sind ihre Kleider.
 
7. Sind sie nicht braun Nägellein,
So sind sie roth Scharlachen,
Und wer ein fein Herliebchen hat,
Der kann wohl herzlich lachen.
Faldera Vidubbedubbedubb,
Der kann wohl herzlich lachen.


Karl Simrock: Die deutschen Volkslieder. Frankfurt a. M.: Heinrich Ludwig Brönner 1851, S. 206f. (Nr. 108).
DVA: V 1/20425

Dort folgende Herkunftsangabe: "Mündlich in Rheindorf" (S. 603).


Editorische Anmerkung:
In Simrocks Anmerkung zum Lied findet sich zudem der Verweis "Vgl. Willems 329" (= Oude Vlaemische Liederen, hrsg. von J. F. Willems, Gent 1848); das dort mitgeteilte Lied "Meiplanting" ( "Schon lief hoe ligt gy hier en slapt") weist in der Tat einige mit "Der Mai, der Mai, der lustige Mai" eng verwandte Verszeilen auf. Von Willems übernimmt den Liedtext auch Hoffmann von Fallersleben: Niederländische Volkslieder, 2. Ausg., Hannover 1856, S. 186f. (Nr. 85); hier mit dem Liedtitel "Pflanz deinen Mai wo du willst" und dem zusätzlichen Hinweis, das Lied sei "alt" und komme "bereits zu Ende des 16. Jahrh. zur Bezeichnung der Melodie eines geistlichen Liedes vor". – Mit "Nägelein" (Strophe 6) sind Gewürznelken gemeint.
last modified 15.06.2012 09:50
 

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