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Liederlexikon

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You are here: Home Lieder Aus der Jugendzeit Edition B: Vertonung Robert Radecke 1859
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B. Aus der Jugendzeit

(Vertonung Robert Radecke 1859)


Text: Friedrich Rückert (1788–1866)
Musik: Robert Radecke (1830–1911)

Scan der Editionsvorlage
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Volkslied

1. Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit
klingt ein Lied mir immerdar;
o wie liegt so weit, o wie liegt so weit,
was mein, was mein einst war.
Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang,
die den Herbst und Frühling bringt,
ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang
das jetzt noch klingt?
 
2. O du Heimatflur, o du Heimatflur,
lass zu deinem sel’gen Raum
mich noch einmal nur, mich noch einmal nur
entfliehn, entfliehn im Traum.
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
war die Welt mir voll so sehr,
als ich wiederkam, als ich wiederkam,
war Alles leer.
 
3. Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt,
und der leere Kasten schwoll.
Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,
wird's nie, wird's nie mehr voll.
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt
dir zurück, wonach du weinst,
doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt
im Dorf wie einst.


Robert Radecke: Volkslied ("Aus der Jugendzeit") op. 22,1. Berlin: M. Bahn [um 1875] (Sammlung ausgewählter Lieder und Gesänge für Mezzosopran, Alt, Baryton oder Bass mit Pianoforte Begleitung, Nr. 40).
DVA: Or fol 585

Dort folgende Angaben zum Autor: "Gedicht von Rückert"


Editorische Anmerkung:
Dieser Notendruck ist ein Nachdruck des Erstdruckes von T. Trautwein [um 1865]. Der Verlag des "Königl. Hof-Buch- und Musikhändlers" M. Bahn war dessen Nachfolger und firmierte in der vorliegenden Ausgabe ausdrücklich als "M. Bahn Verlag (früher T. Trautwein)".
Radecke hat das Lied offenbar am 28. März 1859 komponiert, wie in einem zeitgenössischen Liederbuch eigens vermerkt ist: Auswahl von Volks- und volkstümlichen Liedern. Bearb. und hrsg. von August Wiltberger. 7. Aufl. Düsseldorf: Schwann 1910, S. 156. Da dieses 1890 erstmals erschienene Liederbuch des Königlichen Musikdirektors Wiltberger noch zu Radeckes Lebzeiten (1830–1911) publiziert wurde und die taggenaue Datierung eines Liedes darin eine Ausnahme bildet, erscheint es als recht wahrscheinlich, dass die Angabe korrekt ist. Das Entstehungsjahr 1859 wird von zahlreichen weiteren Liederbüchern übernommen. Weit weniger genau lässt sich dagegen sagen, wann Radeckes Komposition erstmals gedruckt wurde.
last modified 31.08.2011 02:06
 

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