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You are here: Home Lieder Ach wie flüchtig, ach wie nichtig Edition B: Vertonung Johann Crüger 1662
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B. ACh wie nichtig / ach wie flüchtig

(Vertonung Johann Crüger 1662)


Text: Michael Franck (1609–1667)
Musik: Johann Crüger (1598–1662)
 





1. ACh wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen leben /
Wie ein nebel bald entstehet
Und bald widerum vergehet /
So ist unser leben / sehet!
 
2. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Sind der menschen tage /
Wie ein strom beginnt zu rinnen /
Und mit laufen nicht hält innen /
So eylt unser zeit von hinnen.
 
3. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen freude /
Wie sich wechseln stund und zeiten /
Liecht und dunckel /fried und streiten /
So sind unsre fröligkeiten.
 
4. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen schöne /
Wie ein blümlein bald vergehet /
Wann ein rauhes lüfftlein wehet /
So ist unsre schöne sehet!
 
5. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen stärcke /
Der sich wie ein löw erwiesen
Uberworffen mit den riesen /
Den trift itzt ein kleine drüsen.
 
6. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen glücke /
Wie sich eine kugel drehet /
die bald da / bald dort entstehet /
So ist unser glücke / sehet!
 
7. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen ehre
Uber den / dem man hat müssen /
Heut die hände höfflich küssen /
Trit man morgen gar mit füssen.
 
8. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen wissen /
Der das wort kan treflich führen
Und vernünftig disuriren /
Der muß allen witz verlieren.
 
9. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist | des menschen tichten /[S. 836]
Der / so kunst hat lieb gewonnen /
Und manch schönes werck ersonnen /
Wird zu letzt vom tod erronnen.
 
10. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Sind der menschen schätze /
Es kan flut und glut entstehen /
Dadurch / eh wirs uns versehen /
Alles muß zu boden gehen.
 
11. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen herrschen /
Der durch macht ist hochgestiegen /
Muß zu letzt auß unvermügen /
In dem grabe nieder liegen.
 
12. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Ist der menschen prangen /
Der in purpur hoch vermessen
Ist gleich wie ein GOtt gesessen /
Dessen wird im tod vergessen.
 
13. Ach wie nichtig / ach wie flüchtig
Sind der menschen sachen /
Alles / alles / was wir sehen /
Das muß fallen und vergehen /
wer GOtt fürcht wird ewig stehen.


Praxis pietatis melica. Das ist: Ubung der Gottseligkeit / In Christlichen und trostreichen Gesängen […] ordentlich zusammen gebracht / Und / über vorige Editiones, mit noch gar vielen schönen trostreichen Gesängen vermehret und verbessert […] Von Johann Crügern. Frankfurt 1662, S. 834–836.
DVA: B 50184
last modified 08.07.2009 08:57
 

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